Katheter-gestützte Angiographie

Alles was Sie zum Eingriff wissen sollten auf einen Blick.

Wenn Sie für die Durchführung einer Katheter-gestützten Angiographie (i.a. DSA) zu uns überwiesen wurden, können Sie sich hier schon einmal im Voraus über den Ablauf der Untersuchung informieren.

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Bei der angiographischen Untersuchung handelt es sich um die invasive (d.h. mit einer Gefäßpunktion verbundene) Darstellung von Gefäßen durch direkte Kontrastmittelgabe. Üblicherweise wird die Angiographie als sog. Digitale Subtraktionsangiographie (DSA) durchgeführt. Hierbei besteht auch die Möglichkeit zu einer zusätzlichen Behandlung von angiographisch erhobenen Befunden (z.B. Gefäßengstellen).

Grundsätzlich ist die Katheter-gestütze Angiographie in unserem Institut mit einem meist eintägigen stationären Aufenthalt verbunden. Den Termin vereinbaren Sie bitte über unsere zentrale Anmeldung. Am Tag vor dem Eingriff melden Sie sich zum vereinbarten Termin bitte zunächst an unserer zentralen Anmeldung im Erdgeschoss DTZ an. Dort bekommen Sie einen „Laufzettel“, mit dem Sie sich bitte an der zentralen Patientenaufnahme im Eingangsbereich des Bettenhauses vorstationär aufnehmen lassen. Hierfür benötigen Sie von Ihrem zuweisenden Arzt eine „Einweisung für einen stationären Aufenthalt“ sowie Ihre Gesundheitskarte. Nach erfolgter vorstationärer Aufnahme kommen Sie dann wieder an unsere Anmeldung im DTZ, welche Sie an die Angiographie weiterleiten wird. Dort findet dann das Aufklärungsgespräch mit einem unserer Radiologen statt. Dieser wird Sie über den Nutzen und die Risiken des Eingriffs aufklären. Zur Vorbereitung des Aufklärungsgespräches erhalten Sie von uns einen dezidierten Aufklärungsbogen. Wir bitten Sie, diesen sorgfältig zu lesen und wahrheitsgemäß auszufüllen. Ihre Fragen können Sie dann im anschließenden Aufklärungsgespräch stellen.

Bitte bringen Sie zum Aufklärungsgespräch einen aktuellen Kreatinin- und TSH-Wert sowie ein Gerinnungslabor (Hämoglobin, Hämatokrit, Thrombozytenzahl, Quick-Wert, PTT) mit, die Sie vorab (etwa eine Woche vor dem Eingriff) bei Ihrem Hausarzt bzw. dem überweisenden Arzt mit einer Blutuntersuchung bestimmen lassen. Diese Werte liefern Informationen über Ihre Nieren- und Schilddrüsenfunktion sowie über Ihren Gerinnungsstatus. Im Rahmen der Aufklärungsgespräches mit einem unserer Radiologen werden Sie gebeten, diese Werte vorzulegen. Sollte einer der Werte auffällig (d.h. nicht normal) sein, informieren Sie uns bitte vorab, damit wir die notwendigen Entscheidungen treffen und die Untersuchung planen können.

Sollten Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen, informieren Sie uns bitte bereits bei der Terminvereinbarung darüber.

Sollten Sie eine CD mit extern angefertigten Bildern der zu behandelnden Gefäße haben, bringen Sie diese bitte ebenfalls zum Aufklärungsgespräch mit.

Am Vorabend und am Tag des Eingriffs ist eine leichte Kost erlaubt. Medikamente z.B. gegen Herzrhythmusstörungen oder hohen Blutdruck sollen Sie auch am Untersuchungstag einnehmen. Sind Sie bzgl. der Medikamenteneinnahme unsicher, fragen Sie bitte Ihren behandelnden Arzt bzw. des Radiologen im Aufklärungsgespräch.

Am Tag des Eingriffs werden Sie dann auf die Station 4.1 im Herzzentrum (Gefäßchirurgie) aufgenommen. Von dort aus werden wir Sie dann für die Durchführung des Eingriffes abrufen. Während des Eingriffes führen wir nach gründlicher Desinfektion und unter örtlicher Betäubung eine spezielle Punktionsnadel (Durchmesser ca. 1 mm) in eine gut zugängliche Schlagader (Arterie) oder Vene ein. Durch die Punktionsnadel hindurch wird ein dünner, sehr flexibler Draht in das Innere des Blutgefäßes vorgeschoben. Über diesen Führungsdraht wird anschließend ein Katheter (d.h. ein flexibler Kunststoff-Schlauch) eingeführt. Um die Blutgefäße erkenn- und beurteilbar zu machen, wird über den Katheter Kontrastmittel in die betroffenen Gefäße eingespritzt. Während der Kontrastmittelinjektion tritt in der untersuchten Körperregion üblicherweise ein Wärmegefühl auf, dies ist normal und hält nur wenige Sekunden an. Das Kontrastmittel ist in der Regel sehr gut verträglich; lediglich in seltenen Fällen kann es hier zu Nebenwirkungen kommen, über die der aufklärende Arzt Sie ausführlich informieren wird. Während der Kontrastmittelinjektion werden in schneller Folge Röntgenaufnahmen der betroffenen Untersuchungsregion angefertigt. Sollte Ihre Nierenfunktion eingeschränkt sein, verfügen wir alternativ auch über die Möglichkeit einer CO2-Applikation zur Gefäßkontrastierung. Somit lässt sich die Menge des zu applizierenden iodhaltigen Kontrastmittels teils deutlich verringern und das Risiko einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion als Folge der Kontrastmittelgabe reduzieren.

Die Untersuchung ist meist nach 15 bis 30 Minuten abgeschlossen. Komplizierte anatomische Verhältnisse oder die Durchführung einer therapeutischen Maßnahme können zu einer Verlängerung der Untersuchungszeit führen. Nach Entfernen des Kathetermaterials wird die Einstichstelle für etwa zehn Minuten komprimiert und anschließend ein Druckverband angebracht. Alternativ existieren auch spezielle Verschluss-Systeme, welche die Einstichstelle sofort versiegeln. Ihre Anwendung ist aber nicht immer möglich, weshalb der Arzt von Fall zu Fall entscheiden muss, ob ein Verschluss-System oder ein klassischer Druckverband zur Blutstillung eingesetzt werden soll.

Halten Sie sich nach der Untersuchung bitte an die Empfehlungen zur Einhaltung der Bettruhe (welche nach Maßgabe des behandelnden Radiologen erfolgt) und entfernen Sie den Druckverband nicht vorzeitig. Üblicherweise werden Sie am Folgetag des Eingriffs (nach Ausschluss von Komplikationen mittels Ultraschall) entlassen. Ein schriftlicher Befund wird der überweisenden Praxis zugeschickt. Vermeiden Sie für etwa zwei Tage schwere körperliche Belastungen. Die Gefahr einer Nachblutung mit evtl. Blutergussbildung kann so weitgehend ausgeschlossen werden.

Informieren Sie bei Übelkeit, Durchfall, Unwohlsein, Hautausschlag, zunehmenden Schmerzen, Fieber (über 38 °C) oder Schüttelfrost, Blasswerden und/oder Kälte- oder Taubheitsgefühl im betroffenen Arm/Bein nach der Untersuchung, Lähmungserscheinungen, Seh-, Sprech- oder Hörstörungen und anderen Beschwerden sofort Ihre Ärztin/Ihren Arzt, auch wenn diese Beschwerden erst einige Tage nach dem Eingriff auftreten! Ist sie/er nicht erreichbar, rufen Sie bitte bei erheblichen Beschwerden den Notarzt.