Neuroradiologische Forschung

Die Sektion Neuroradiologie ist in der Forschung höchst engagiert und diesbezüglich eng mit anderen nationalen und internationalen neuroradiologischen Hochleistungszentren wie auch wissenschaftlichen Instituten und industriellen Partnern vernetzt. Die Neuroradiologie betreut mehr als 15 Doktoranden und publiziert jährlich im Schnitt 30 wissenschaftliche Arbeiten in hochrangigen internationalen Fachzeitschriften.

Univ.-Prof. Dr.--Schlamann-Marc
Univ.-Prof. Dr. Marc Schlamann

Leiter Neuroradiologische Forschung

Der Schwerpunkt der neuroradiologischen Forschung liegt, wie der klinische Schwerpunkt, in der interventionellen Behandlung von Gefäßerkrankungen in Kopf und Wirbelsäule (insbesondere Aneurysmen und AVM). Hier werden die Behandlungsabläufe, Materialsicherheit, innovative Behandlungskonzepte und die Verbesserung des klinischen Ergebnisses der Behandlung stetig im Detail untersucht und für die Anwendung am Patienten verbessert. Aktuelle Forschungsprojekte diesbezüglich untersuchen zum Beispiel neue Methoden zur Bildgebung dieser Erkrankungen mittels Computertomographie und MR-Tomographie. Hierbei wird exemplarisch der Blutfluss im Aneurysma simuliert, um die Wirksamkeit der Implantate zu testen. In der Materialforschung werden die medizinischen Instrumente für Schlaganfall- und Aneurysmabehandlung der neuesten und kommenden Generationen getestet. Andere Studien untersuchen die Interaktion von Blutgerinnseln und Stents, die optimale Bildgebung und Behandlungsalgorithmen für die Notfallbehandlung des Schlaganfalls und Techniken zur Qualitätsverbesserung der Bildgebung der Hirndurchblutung, die besonders robust gegenüber Patientenbewegungen und dem Mangel einer guten Herzfunktion sind.

Insgesamt ist die Neuroradiologie der Uniklinik Köln, durch enge wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit mit den Herstellern der Geräte, dem Expertenwissen der einzelnen Wissenschaftler und den Personalstrukturen einer Uniklinik, der flächendeckenden Grundversorgung von Patienten in der Regel weit voraus. Dies zeigt sich insbesondere in der Untersuchung von Hirntumoren und der multiplen Sklerose. Hier werden vorhandene neue Scannertechnologien, wie zum Beispiel die spektrale Computertomographie und aktuelle MRT-Techniken mit der Anwendung künstlicher Intelligenz verknüpft. Dadurch können Erkrankungen des Gehirnes zum Teil automatisiert detektiert und verlaufskontrolliert werden, um dem Neuroradiologen eine detailliertere Analyse zu ermöglichen und eine optimale Qualität der Untersuchung zu gewährleisten. Im Gegensatz zu vielen Forschungseinrichtungen erlaubt es die Infrastruktur der Abteilung, den aktuellen Wissensstand in die stets evidenzbasierte und leitlinienorientierte klinische Arbeit einfließen zu lassen.

Forschungsverbundprojekt "Innovative Werkstoffverbindungen zur alternativen Implantateinbringung – katheterfreies Implantat (ALKATAT)"

Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer neuen Möglichkeit, intravaskuläre Implantate wie beispielsweise Stents ohne Verwendung eines Mikrokatheters zu implantieren. Zunächst sind hierfür ausgiebige Entwicklungsarbeiten in Materialforschung und Design erforderlich. Im nächsten Schritt erfolgen dann Laborversuche in vitro.